Velo parkt mit Gleisanschluss

Umwidmung Birsigparking

Die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum ist ein wichtiger Aspekt der Lebens- und Standortqualität einer Stadt. Spontane wie geplante Aktivitäten im Freien und der ungezwungene Aufenthalt in öffentlichen Räumen fördern den Zusammenhalt der städtischen Gemeinschaft. Eine hohe Nutzungsdichte sowie ein reichhaltiges Gesellschafts- und vielfältiges Kulturleben schaffen eine urbane Atmosphäre.

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Der öffentliche Raum ist mehr als der Zwischenraum zwischen Gebäuden. Eine Zwischennutzung soll das Potential aufspüren.

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Die Stadt Basel erlebt eine zunehmende Lust am öffentlichen Raum. Dabei finden Erholung, Bewegung und Aufenthalt immer öfter auch ausserhalb der gängigen Parkanlagen statt. Plätze und Strassenräume rücken damit stärker in den Fokus einer qualitativ hochwertigen Stadtentwicklung. Der Blick richtet sich vermehrt auf unkonventionelle Orte, etwa den Birsig- Parkplatz, wo derzeit wertvoller Stadtraum an einer an sich attraktiven Innenstadtlage durch Parkplätze belegt wird. Deren sukzessive Verlagerung in Parkhäuser schafft öffentlichen Raum für weitere Nutzungen. Im konkreten Fall können mit der Realisierung des „Parking Kunstmuseum Basel“ die Parkplätze des Birsig-Parkplatzes aufgelöst werden. Im Gegenzug kann ein vielfältig nutzbarer öffentlicher Raum gewonnen werden. Politische Vorstösse regten bereits in Vergangenheit an, den Birsig-Parkplatz auch für kulturelle Nutzungen freizugeben. Es handelt sich um einen Ort mit vielen Chancen. Er soll mit der Kompensation der Parkplätze bereits jetzt für die nächsten 10-15 Jahre neu gedacht werden, bis dann die notwendige Sanierung der Birsigüberdeckung und damit eine eigentliche Umgestaltung ansteht. Mit diesem frühzeitigen Vorgehen soll eine bislang einzigartige Herangehensweise zur neuen Ausgestaltung des öffentlichen Raums ermöglicht werden. Gesucht werden explizit szenografische Vorgehensweisen, um dem temporären Charakter der Intervention gerecht zu werden. Aufgrund des übergeordneten Charakters der Aufgabenstellung werden die federführenden Büros ermutigt, interdisziplinäre Teams zu bilden.

Der öffentliche Raum ist mehr als der Zwischenraum zwischen Gebäuden. Er entsteht durch Handlung, Wahrnehmung und Vorstellungen der einzelnen Nutzer. Entscheidend wird er über die Atmosphäre definiert. Das durch diese Ausschreibung angestrebte neue Image, einhergehend mit einer neuen Ortsbezeichnung, wird das zukünftige Nutzungsverhalten am Ort beeinflussen. Wir freuen uns auf frische, neue Konzepte, die den heutigen Parkplatz in der Basler Innenstadt positiv zu transformieren vermögen.

Beat Aeberhard, Kantonsbaumeister Vorsitzender des Beurteilungsgremiums

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Aus: Vom Hinterhof zur Stadtnische – Umwidmung Birsig-Parkplatz, Basel
Einstufiger Studienauftrag im selektiven Verfahren nach GATT / WTO
publiziert am 11.12.2019

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Update
Das Beurteilungsgremium überzeugt hat das Projekt Birsig Garten Basel mit einem starken Konzept zur Aktivierung des Birsig-Parkplatzes. Es schaffe eine lebendige urbane Atmosphäre mit einem vielfältigen sozialräumlichen Angebot. Im Zentrum stehen einfache Pavillons, die über dem Birsig aufgestellt werden und den unterirdischen Flusslauf nachzeichnen. Sie stehen als kreative und preisgünstige Orte für Dienstleister sowie für öffentliche Nutzungen zur Verfügung und beleben die Wahrnehmung des produktiven Flussraumes wieder. Quelle: XM Architekten, Zürich


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Geschrieben von VELOP.CH am Dienstag April 13, 2021

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