Velo parkt mit Gleisanschluss

Vorbildlich: Rue de Rivoli, Paris

Diese symbolträchtige Strasse ist auf ihrer gesamten Länge dem sanften Verkehr, d. h. Velo, E-Trottinets (in Paris auf 25 km/h gedrosselt) sowie ausdrücklich zugelassenen Fahrzeugen vorbehalten.

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Seit dem 11. Mai 2021 sind 50 km der Fahrbahnen auf Achsen, die normalerweise den Autos vorbehalten sind, den Fahrrädern gewidmet, insbesondere auf symbolträchtigen Straßen und Toren wie der Rue de Rivoli, der Porte d'Orléans, dem Boulevard Saint-Michel, der Rue Saint-Jacques, dem Tunnel de l'Etoile oder der Porte Maillot.

Die Bus- und Taxispuren sind in beiden Richtungen auch für Lieferfahrzeuge, Händler und Handwerker, Pflegepersonal, Rettungsfahrzeuge und behinderte Menschen geöffnet. Fahrräder können die Zweirichtungsspur benutzen.

Die Zufahrt auf die Rue de Rivoli an den Kreuzungen der Hauptverkehrsachsen (Rue du Renard, Réaumur/Châtelet...) wird von der Polizei kontrolliert, um zu verhindern, dass nicht autorisierte Fahrzeuge die Strecke benutzen. Zudem macht die Stadt auf die Park-and-Ride-Parkplätze vor den Toren der Stadt aufmerksam, welche für Inhaber eines Navigo-Passes kostenlos zur Verfügung stehen.

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Plan Provisorischer Radweg rue de Rivoli Abschnitt Pont Neuf, Place de la Concorde.
Bildnachweis: Stadt Paris
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Beliebtheit des Velos als Fortbewegungsmittel wächst bei den Stadtbewohnern

Die Zahl der Fahrten mit dem Velo ist in den Städten im Vergleich zu 2019 um 42 % gestiegen, wie der Verband Vélo et Territoires berichtet, der an fast 300 über das ganze Land verteilten Zählern Erhebungen durchgeführt hat. In ländlichen und vorstädtischen Gebieten war die Begeisterung für das Velofahren zwar geringer, doch stieg die Zahl der Fahrten dort um 27 % im Vergleich zur Situation vor der Pandemie.

In den ersten fünf Monaten des Jahres haben die Velofahrten laut Vélo et Territoires stark zugenommen. Sie stiegen um 13 % im Vergleich zu 2021 und um 39 % im Vergleich zur Situation vor 2019 und vor der Pandemie, so die erste Jahresbilanz des Verbands. "Nach einer weiteren Periode obligatorischer Telearbeit zu Beginn des Jahres nimmt das Leben allmählich wieder seinen gewohnten Lauf. Sofern keine Wetterunsicherheiten auftreten, sind die Besucherzahlen für 2022 insgesamt höher als für 2021 und sehr deutlich höher als für 2019", so der Verband.

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Velos, E-Trottinets (in Paris auf 25 km/h gedrosselt) geniessen die Sicherheit und die grossartige Perspektive auf der vormals stark befahrenen Strasse.
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Wenig überraschend ist diese Begeisterung in den Städten besonders stark ausgeprägt. Tatsächlich beträgt der Anstieg der Velofahrten in Städten 42 % im Vergleich zu 2019, wobei der Anstieg unter der Woche noch stärker ausfällt als am Wochenende. "Die Wiederaufnahme der Präsenzarbeit kurbelt die Nutzung unter der Woche an", so der Verband. "Die Praxis des NutzVelos scheint mittlerweile fest verankert zu sein und erklärt wahrscheinlich die starken Zuwächse, die unter der Woche in städtischen Gebieten verzeichnet werden", fügt Vélo et Territoires hinzu. In Paris stieg die Zahl der Velofahrten im Vergleich zu 2019 um 78 % und um 22 % mehr als im Vorjahr. Auch in Annecy ist die Begeisterung für das Velofahren groß, mit einem festgestellten Anstieg der Anzahl der Fahrten um 74 % im Vergleich zu 2019 und 25 % im Vergleich zu 2022. Auch in Dünkirchen oder Grenoble liegen die Zuwächse über dem Durchschnitt der Städte.

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Geführte Touren durch die Stadt sind beliebt. Die Holland-Bikes sind in Frankreich die Nummer 1.

Signal lädt ein zum Passer au rouge. Eine sehr praktische Regel für Velo und Trottinet, um Zeit zu sparen.

Auch im 18. Arrondissement gilt auf vielen Strassen Tempo 30 km/h, AutoPP sind in grosser Zahl aufgehoben.
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Trend zum Velofahren in ländlichen und periurbanen Gebieten weniger ausgeprägt

In periurbanen Gebieten hingegen stagniert die Zahl der Velopassagen. "Der Anstieg um 3 % an Wochentagen (im Vergleich zu 2021) kann den Rückgang um 11 % an Wochenenden nicht ausgleichen", so Vélo et Territoires. Dasselbe Bild zeigt sich in ländlichen Gebieten, wo sich die Velonutzung im Vergleich zum Vorjahr stabilisiert. "Der Anstieg der Fahrten unter der Woche um 4 % gleicht den Rückgang an den Wochenenden (-8 %) aus", stellt Vélo et Territoires fest. Sie weist darauf hin, dass diese Gebiete zweifellos eher für Freizeitaktivitäten geeignet sind und die Velonutzung somit unter dem für Radfahrer weniger freundlichen Wetter an den Wochenenden und in den Schulferien gelitten hat. "Die Velonutzung in ländlichen und stadtnahen Gebieten ist nach wie vor schwach ausgeprägt", so die Schlussfolgerung des Verbands. Im Vergleich zu 2019 ist die Zahl der Velofahrten in Vorstädten und ländlichen Gebieten jedoch um 27 % gestiegen.

Insgesamt entscheiden sich seit der Pandemie immer mehr Franzosen für das Velo, denn laut der Fondation pour la Nature et l'Homme ist nun jeder zweite Franzose bereit, seine täglichen Fahrten zu erledigen, wenn es eine gute Infrastruktur für Fahrräder gibt. Der Velomarkt in Frankreich wird immer größer, da er 4 % aller Fahrten in Frankreich ausmacht und 8 % der Menschen täglich "Velotafer" sind. Dieser Boom des Sektors hat auch wirtschaftliche Auswirkungen, da der Umsatz des Velomarktes laut der Union Sport et Cycle bis 2021 um 25 % gestiegen ist. Das Velo ist damit das meistverkaufte Fortbewegungsmittel in Frankreich: 2021 wurden mehr als 2,7 Millionen Fahrräder gekauft, während 1,65 Millionen Autos gekauft wurden. Die Herausforderung besteht nun darin, diesen Trend aufrechtzuerhalten und vor allem dieses Verkehrsmittel auch auf dem Land attraktiv zu machen.

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Noch vor ein paar Jahren undenkbar VeloPP beim Haupteingang des Gare de Lyon. Gute Veloinfrastruktur ist eine Einladung zum Umstieg auf den Velosattel statt in die überfüllte Metro.
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Text aus dem Französichen: paris.fr | Bilder: VELOP.CH
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Geschrieben von VELOP.CH am Montag Oktober 24, 2022

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