Velo parkt mit Gleisanschluss

Mehr Extra-Streifen, Wege und Passerellen für Velos in Bellinzona TI

Bis 2040 sollen 6.4 Prozent der Bevölkerung in Bellinzona auf Stadtgebiet das Velo als ihr Hauptverkehrsmittel nutzen. Damit würde sich der Anteil der Einwohner. die sich im Alltag auf dem Zweirad fortbewegen von heute 3.2 Prozent verdoppeln.
 

Bellinzona hat nebem einem kostenpflichtigen BikePort sehr sorgfälltig gestaltete Gratis-Abstellplätze (Bild 1) in unmittelbarer Gehdistanz zum Bahnhof. Auch der Bahnhofplatz ist total gelungen, die Postauto-Station gut platziert und weitgehend autofrei (Kiss&Ride), was begeistert. Bravissimo!

Bellinzona ist damit zwar noch langst nicht Amsterdam. wo fast die Hälfte der dort Lebenden das Velo zu ihrem wichtigsten Verkehrsmittel erklärt hat, im Vergleich mit anderen Tessiner Ortschaften liegt die Kantonshauptstadt diesbezüglich аbеr vorn. "Wir sind vielleicht nicht Lugano. Wo sich Milliardäre aus aller Welt niederlassen" stichelte Stadtpräsident Mario Branda vor den Medien, "die steigende Bevölkerungszahlen zeigen jedoch, dass auch wir über eine hohe Lebensqualität verfügen."
Und dazu gehöre auch die Förderung der nachhaltigen Mobilität. Diese kann in Bellinzona unter im Mobilitätsplan für den Radverkehr (Piano della moblita ciclistica, Pmc) nachgelesen werden. Er umfasst 6 Massnahmen und sieht in den kommenden 10 bis 15 Jahren Investitionen in der Höhe von 30 Millonen Franken vor. Geplant sind neue Passerellen für den Velo- und Fussverkehr, 24 neue Radwege, 3 zusätzliche Strassenabschnitte mit Radstreifen, 19 Strassen mit Vorfahrt für Velofahrer sowie weitere Vorkehrungen, die sich auf den Ausbau des Lansamverkehrs beziehen, wie bspw. 30-km-Zonen.
Demnächst wird der neue Anschluss an die Autobahn 2 bei der Via Tatti in Betrieb genommen, erklärte der Sindaco weiter. Die Quartiere Giubiasco und Camorino würden dadurch vom Durchgangsverkehr entlastet. Gleichzeitig brauche es aber Massnahmen, um dort den öV und der nachhaltigen Mobilität mehr Platz einzuräumen. Das erfolge nicht von heute auf morgen. Dafür braucht es Geduld und Konstanz."
Der Vorsteher des Amts für Mobilität, Stadtrat Simone Gianini, nennt den Mobilitätsplan Pmc ein Dokument, auf das Bellinzona Stolz sein könne. Erst wenige Städte in der Schweiz verfügten über ein solches. Dаbеі handle es sich nicht einfach um eine Auflistung von Massnahmen. sondern um eine klare Vision mit dem Ziel. die Zahl der Velofahrenden in Bellinzona zu verdoppeln.
Bereits in der Vergangenheit habe sich die Gemeinde für den Langsamverkehr eingesetzt. unter anderem mit dem Bau neuer Brücken und Überführungen über den Тісіnо, der Velostation beim Bahnhof sowie der Einführung eines Bikesharing- Systems. Die Bevölkerung schätze diese Projekte, die sich auch positiv auf den Verkehгsfluss in der Region insgesamt auswirkten. Gianini fügt an: "2012 benützten 70 Prozent der Bevölkerung in Bellinzona täglich das Auto, heute sind es noch 64 Prozent."
Abgeschrieben von Marianne Baltisberger, Tessinterzeitung im Februar 2024
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Verkehrsberuhigung Locarno

Geschrieben von VELOP.CH am Montag März 18, 2024

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